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Die NFLPA und das CBA

Das sogenannte CBA der NFL läuft nach Saison 2020 heraus. Die ersten Gespräche zwischen der NFLPA und den Besitzern der NFL-Teams bezüglich des CBA haben bereits stattgefunden. Doch was ist die NFLPA, das CBA und worum geht es bei den Verhandlungen?

NFLPA und CBA 

Die NFLPA, kurz für National Football League Players Association, ist die Spielergewerkschaft für die Spieler der NFL. Sie wurde 1956 gegründet und vertritt formal die Rechte der Spieler. Ihre größte Errungenschaft und Aufgabe ist die Verhandlung über die Vergütung und Bedingungen des CBA, welches erstmals 1968 vereinbart wurde.

Einige Punkte, für die sich die NFLPA einsetzt:

  • Verteilung der Einnahmen
  • Setzen von Gesundheits- und Sicherheitsstandards
  • Einführung von Zusatzleistungen wie Pensionen und medizinische Leistungen
  • garantierte Prozentzahl von Einnahmen für die Spieler
  • Verlängerung der Free Agency
  • Limitierung von Off-Season, Pre-Season und Regular Season Programmen und Training

All diese Punkte sind auch Bestandteil des sogenannten CBA: dem Collective Bargaining Agreement der NFL, welches eine Vereinbarung zwischen der NFL und dem NFLPLA ist. Am einfachsten zu übersetzen und zu vergleichen ist dies mit einem Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft und einzelnen Unternehmen oder Branchen. Wie für normale Gewerkschaften gelten auch in der NFL die Vereinbarungen für alle Spieler.

Aktueller Status

Die aktuelle Vereinbarung läuft nach der Saison 2020 aus und die Verhandlungen werfen ihren Schatten voraus. Laut der New York Times gab es bereits im April zwei Verhandlungsrunden um den neuen Tarifvertrag.

Eine Forderung der NFLPA ist unter anderem die Stärkung der Mittelschicht – ein höheres Minimalgehalt und mehr leistungsabhängige Boni. Außerdem fordert die NFLPA eine Erhöhung ihres Anteils an den Einnahmen der NFL. Die Besitzer der NFL-Teams bekommen aktuell 52% der Einnahmen. Eine Erhöhung des Anteils sei für die Liga kein Problem, spannend wird es zu sehen sein, ob die Besitzer auf Anteile verzichten.

Die Zeit ist jedenfalls auf der Seite der NFLPA, so würde sich eine frühe Einigung für die NFL gut in den neuen Verhandlungen um die TV-Rechte machen.

Die Einnahmen aus dem TV sind auch direkt ein gutes Stichwort: so fordern die Besitzer eine Erweiterung der Regular Season von 16 auf 18 Spiele pro Season. Mehr Partien, mehr Übertragungen, mehr Einnahmen. Die NFLPA vertritt dort die Gegenseite, spricht sich klar gegen diese Forderungen aus, um die Gesundheit der Spieler zu wahren. Anreize für die Spielerseite sind demnach von Besitzer-Seite die Verkürzung der Preseason und die Aufstockung des aktuell umfassenden 53-Mann-Kaders.

Ein anderer Plan wäre die Erweiterung der Playoffs um zwei Teams auf 14 Teams. Hierbei hätten dann pro Conference nur ein Team eine Bye-Week und am Wild-Card Wochenende gäbe sechs statt zuvor vier Partien. Die Saison wird daraus resultierend verlängert und läuft dann bis Ende Februar. Die Besitzer sind angeblich bereit, für diese Pläne große Eingeständnisse einzugehen: Genannt werden der Wegfall des Franchise Tags und deutliche Gehaltserhöhungen für die Spieler.

Ein weiterer Vorschlag ist die Option, dass ein Spieler nur 16 Spiele pro Saison eingesetzt werden darf. Aus Spielersicht ist das sicherlich sinnvoll, aus Fan- oder Trainer-Sicht könnte so etwas ein großes Ärgernis werden, selbst wenn man den Quarterback aus dieser Regel ausnehmen würde: Die Rotation wäre gestärkt, mehr Spieler kommen zu Spielzeiten, aber in der NFL, in der jedes Spiel zählt, auf einmal den ein oder anderen Star nicht aufbieten zu können, auch wenn es gegen vermeintlich schwächere Gegner, sollte es diese in der NFL geben, geht? Das klingt alles sehr schwer umzusetzen.

Pete Prisco, Kolumnist für CBS, geht dabei von einer Verlängerung der Saison aus:

Anders beispielsweise Andrew Brandt, der auf die vergangenen Verhandlungen im Jahr 2011 verweist und die Forderung für mehr Spiele nur als Mittel zum Zweck sieht, um dann andere Forderungen in Verhandlungen zu platzieren:

Als weiterer Akt in den Verhandlungen ist eine veröffentlichte E-Mail von DeMaurice Smith, der Executive Director der NFLPA, der die Spieler auf einen möglichen Streik vorbereitet und ihnen rät, mindestens 50% ihrer Einnahmen zu sparen, um diesen Streik überbrücken zu können.

Ein weiterer im Vergleich kleiner, aber nicht unwichtiger Punkt, ist die Legalisierung von Marihuana als Schmerzmittel. In den USA in weiten Teilen inzwischen legal konsumierbar verfolgt die NFL noch immer eine strikte Anti-Politik. Die Liga und die Spielervereinigung wollen einen Ausschuss gründen, um Marihuana als Schmerzmittel in Erwägung zu ziehen. Auch einige Besitzer sind für eine Lockerung der Regeln.

Das ist alles nur ein Auszug des aktuellen Abtastens in diesen Verhandlungen. Vor allem in der Vergangenheit waren diese Verhandlungen äußerst zäh, auch zu Streiks kam es, was nicht im Sinne der Besitzer und Liga sein kann. Hoffen wir für die Spieler und Fans, dass die Verhandlungen, frühzeitig angelaufen, noch vor dem Ablauf des aktuellen CBA in Ruhe und zu aller Zufriedenheit abgeschlossen werden können.

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